Z 1605 R. 65 4 Ein iede Dorfschaft soll uber diss ihre Drummeln unnd ihre grossen holczerne Waldthörnner mit sich bringenn. 5. Ein ieder soll der Stelle unnd Arbeit trewlich abwartten, darczue er von dem Jägermeister bestellet ist; gebricht einner dawieder, oder lesset er ein Wolf aus Forcht durch die Garnne lauffenn, derselbe sol seinner Dorf- schaft entwedder 3 Mk. vorbussenn, oder soll vom Scholczen mit Gefängnuss gestraft werden. 6. Ein ieder sol zu Stellung und Richtung der Garnne unvordrossenn Handt anlegen, bey 10 Gr. Busse. 7. Nach geendeter Jagt soll ein ieder helffenn die Garnne aufheben und und zu Wagen bringen. 8. Wenn solches alles vorrichtet, soll sich ein ieder zu seinnem Schol- czenn finden, alda sol untersuchett werdenn, ob iemanndt vorhin vorlauffen; derselbe vorbusset seinen Nachbarn 10 Gr. Art. XXX. Das Scholtzenn und Eltistenn bey Vormeydung der Straaf des Meyneydes fest uber disser Willkuer halten sollen und von Vorlesung derselben. 1. Die Scholczenn unndt Eltistenn sind schuldigk, nicht allein selbst disse Wilkuer zu halttenn, sondern auch vormoge ihres Eides und Ampts- allen Ernst und Fleiss dahin anczuwendenn, damit ein ieder Nachbar und Einsasse sich diesser Ordnung gemäss vorhalte. Auch sollen sie die Vorbre- cher zu geburlicher Straaf bringenn. 2. Da sie dawieder theten, sollen sie von ihrer Herrschaft ernstlich dar- umb gestraaft werden. 3. Disse Wilkuer aber soll in einner ieden Dorffschaft allenn Einwo- nernn järlich zweimahl offentlich vorlesen werdenn, zum ersten den 8-ten May, welches ist der Tagk Stanislai, und zum andern am Tage Michaelis. 4. Wenn auch ein newer Nachbar anczeucht, so magk man ihm die Wilkuer entwedder lesen lassenn, oder ihm der furnembstenn Inhaltt derselben vormeldenn, damit er sich baldt im Anfang in seinner Nachbarnn Gebraeuche und Gewonheit einrichte. 5. Zum Beschluss. Werdenn Scholczen, Eltisten unnd alle Einwoner di- sser Dorfschaftenn solcher Ordnung im Gehorsam nachkommenn, so werden sie den Segen Gottes erhalttenn, ihrer Obrigkeit Gunst und Gewogenheit an sich ziehen, auch selbst grossen Nucz, Frommen unndtt Gedeyenn hieraus empfindenn. Darczue Gott seinnen gnedigenn Segen mildiglich vorleyenn wolle. Vonn einnem erbarn Rath königlicher Stadt Thorn bestätigtt unnd be- willigt. Anno 1605. Wir Bürgermeister undt, Rath der Stadt Thorn fügen allen und ieden, denen solches zue Wissen nötigk undt hieran gelegen, zu vernehmen, das wir den Vorsehern unser neuerbauten Kirchen zue Gurszkc folgende Artickel ge- ordnet undt gegeben haben, die also lautten: Archiwum Komisji Prawniczej. T. XI. 9