ORDYNACJA WIELKICH I MAŁYCH ŻUŁAW MALBORSKICH 42 tigen undt wolgebornen Herrn, Herrn Melchior Weyher, Elbingschen Castellan,. Marienburgischen Oeconomo, Hauptman auf Dirschaw undt Tügenhoff, mitt einhelliger Beliebung der ersamen Teichgräffen undt Teichgeschwornen eine gewisse Ordtnung in nachfolgende Artickell schrifitlich verfasset und zu der gemeinen Werder undt eines ieden Besonderheitt, Nutz, Frommen undt Ge- deyen unverrucklich zu halten fur nötig angesehen undt demnach bey harter Straffe undt unerlässlicher Busse, so bey jeden Artickel verzeichnet stehet, gantz ernstlichen Gebotes, dass von nun an künftig ein ieder sich derselben, gemess verhaltten soll. 1. Damit forthin die ubermässigen Uncosten, so bisshero in Verlöbnüs- sen, Hochzeitten undt Kindelbieren geschehen, aufgehoben undt abgethan werden, sintemahl dardurch nichts anders geschalt wirdt, den das sich ihr viel in grosse Schulde stecken undt an ihrer Nahrung Mangel leiden, so ist beschlossen, dass hinfuhro keine grosse Verlöbnüsse mehr geschehen sollen, sondern nur denjenigen, welche das Jawohrt undt den Krantz holen und empfangen, alleine soll eine schlechte Collation ausgerichtet werden. Item zu einer gantzen Koste oder Hochzeitt soll man nicht mehr alss aufs höchste 6 Fass oder 12 Tonnen Bier nehmen, undt darzu schlachten 2 Oxen, 6 Schepsen,. 2 Kälber. Gense und Hüner mügen zu seiner Zeitt anstadt der Kälber ge- braucht, undt soll die Hochzeitt nicht länger als 2 Tage lang gehaltten werden. Item zu einem iden Kindelbier aufs höchste nicht mehr als I Fass oder 2 Tonnen Bier undt darzu auf 2 Tische zu essen. Weniger soll iederman frey stehen, welcher aber mehr uber diss thun würde, der soll nach Erkänt- nüss der hohen Obrigkeit gestrafft werden. 2. Damitt der Uberfluss in Kleidungen, so bisshero allein zur Hoffart undt folgendes zue grossem Schaden undt Verderb beyder Werder Unter- thanen im Schwange gegangen, verbüttet werde, soll es forthin also gehaltten werden, das die Schulzen und Einwohner beyder Werder sollen sich in gutt Tuch kleiden, aber mitt Schnüren nicht sehr verbrehmet. Dessgleichen ein Kleidt von Zayn, Upper, Zettrin oder Zamlott oder dergleichen Materien, ihre Hütte und Mützen mitt Fuchse oder Marderer gefuttert, Sammet aber undt Seidenzeug, wie auch Zobeln undt SammetMützen, sollen ihnen gantz verboten sein. Die Frawen undt Jungfrawen sollen undt mügen tragen weisse, silberne Gürtel undt Scheiden; die aber Ubergöltes für jetzo haben, mögen es vollents abtragen, künfttig aber keine vorgoltte Sachen mehr machen lassen. Undt zu Kragen, Schorzen undt Schammergen sich kleiden von guttem Tuche, türckischen grobgrün Zamlott, sambt andern solchen Wahren, wie auch von Damaschken undt von Kafftsammet Kragen, nur allein, doch das die Elle uber 4 Mk. nicht koste, undt solches mit kleinen Schnüren verbremen lassen. Die goldene Schnüre undt Knöfte aber nebenst den goldenen Hauben, trat- tenen Kollern undt sammeten Schuen, item die sammeten Schmargen, da- maschkene, dobbelt Karteckene, Tobinene, seiden grobgrune Schorze, die biberne undt reine zobelne Mützen, die nicht geferbet sindt, sollen gantz: